Multikapillaren

Die Querschnitte dieser Kapillaren bestehen aus einer Vielzahl von einzelnen Öffnungen, die entweder zufällig angeordnet sind oder eine (streng) geordnete Struktur bilden. Bei einer möglichen Anzahl von  2 – 500 Kanälen können die Kapillaren für verschiedenste Aufgabenstellungen eingesetzt werden.
 


Wir unterscheiden bei den Multikapillaren zwischen Kapillaren die aus einem Stück gefetigt werden und denen, die aus einzelnen Kapillaren zusammen gesetzt und die Zwischenräume verfüllt werden. Hierbei werden zwei Verfahren angewendet:

1. Fertigung aus einer Prefrom
Hierbei werden vor dem Prozess des Ziehens (und Streckens) der Kapillaren entsprechende Preformen montiert und zusammengefügt. Dabei entstehen die Kanäle werden dabei durch die einzelne Kapillare. Die entstandenen Hohlräume werden mit Glasstäben verfüllt und anschließend heiß evakuiert. Alle unerwünschten Seitenkanäle und Hohlräume verschließen sich dabei ergeben einen geschlossenen Querschnitt, der nur noch durch die Innengeometrie der einzelnen Kapillaren durchbrochen ist. Bei der Verwendung von dickwandigen Kapillaren lassen sich gut reproduzierbare Querschnittsgrößen ist die geschlossene Fläche anteilig größer als die freie Fläche der Bohrungen. Bei der Verwendung von dünnwandigen Kapillaren ergeben diese eine sehr luftige Struktur mit einer weniger geschlossenen Fläche und einem großen freien Querschnitt. Durch ihre dünne Wand neigen diese Kapillaren jedoch dazu sich im Inneren leichter zu verformen und eignen sich daher nur bedingt für die Herstellung präziser Innengeometrien.

2. Fertigung durch Laminieren mit Epoxidharz
Ein weiterer Ansatz für die Herstellung von Multikanalkapillaren ist das Laminieren mit Epoxidharz. Diese Methode bietet sich immer dann an, wenn die Umgebungsparameter wie z. B. hohe Temperaturen oder Lösungsmittelbeständigkeit den Einsatz einer reinen Glaskonstruktion nicht zwingend vorraussetzen, aber die Genauigkeit des Innendurchmessers eine wichtige Rolle spielt. Hierbei werden entsprechend präzise gefertigte Einzelkapillaren zu einem Array/Bündel zusammengefügt. Die Hohlräume zwischen den Kapillaren werden dabei mit Kunstharz auf Acrylat- oder Epoxidharzbasis verschlossen und mit UV-Licht flächig ausgehärtet. Je nach Anwendung können verschiedene Kleber gewählt werden.

 

Quadratische Kapillare mit 9 Innenkanälen

Neben den 9-fach gebündelten Kapillare konnten wir eine neue Multikanalkapillare fertigen, welche 9 kleine, symmetrisch-angeordnete Kanäle in einem quadratischen Querschnitt enthält. Ihre Kanäle sind gleich groß. Die Außenkanten der Kapillare sind abgerundet. Sie findet Anwendung in der Sensorherstellung, Elektrophysiologie oder Analytik.

 


SPECIAL


Zu dieser Produktgruppe haben wir bereits kundenspezifische Sonderlösungen hergestellt. Weitere Beispiel von Special-Produkten finden Sie unter der jeweiligen Produktkategorie oder unter Sonderlösungen.

Über 1000 Kavitäten

Eine Kapillare mit 9,5 mm Durchmesser über 1000 einzelne Kavitäten und einem durchschnittlichen Innendurchmesser von ca. 260 µm.
Die Multikapillare besticht durch ihre Größe und Anzahl der Kanäle, die durch eine sehr hohe Packdichte realisiert wurde. Wegen ihrer extrem dünnen Wände zwischen den einzelnen Kapillaren ist sie trotz der hohen Anzahl an Kanälen ein Leichtgewicht.


 

16 in 1 – Preform


Diese Prefrom zum Ziehen von Glaskapillaren wurde nach Kundenanforderungen entwickelt und dient zum Ziehen von Fasern mit entsprechend angeordneten Löchern. Die Preform mit 16 quadratisch angeordneten Kanälen in einem runden Querschnitt wurde aus Quarzglas gefertigt und kann zu kleinen Kapillaren < 1 mm ausgezogen werden.

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